Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat alle Aufmerksamkeit. Die Menschen, die sich ihm verweigern, nicht. Aber es sind viele, auf beiden Seiten der Front. Was treibt sie, sich dem Töten zu widersetzen? Welches Risiko gehen sie ein? Wie können sie fliehen - und wohin? Wir wissen zu wenig von ihnen, hier sind die Antworten.
Das Mittelmeer: die tödlichste Fluchtroute der Welt. Seenotretter bewahren Menschen oft im letzten Moment vor dem Tod. Doch jetzt sind sie selbst in Not. Gerade will die italienische Regierung ihre Arbeit unmöglich machen. Und ihnen geht die Unterstützung für Einsätze aus. Sea-Eye-Vorsitzender Gorden Isler über gefährdete Missionen, Spenden für Menschenleben und warum Aufgeben keine Option ist.
Dies ist eine gemeinsame Episode mit dem Podcast „Aufnahmebereit“ der Migrationsforscherin Judith Kohlenberger über die aktuellen Herausforderungen: Welche neuen Flucht- und Migrationsbewegungen gibt es? Wie wirkt sich das österreichische Schengen-Veto auf die Balkanroute und die irregulären Ankünfte aus? Wie bleibt Europa angesichts zahlreicher Krisen und der spürbar zunehmenden Ablehnung gegenüber Geflüchteten aufnahmebereit? Sicher ist: 2023 bleibt herausfordernd.
Stell dir vor, du bist ein Kind auf der Flucht. Allein. Schaffst es irgendwie bis Österreich. Bist du nun willkommen? Eigentlich garantiert dir die UN-Kinderrechtskonvention nun Schutz und Unterstützung. Allerdings nur theoretisch. Praktisch wird dein Ankommen sehr erschwert. Im Gespräch mit der Salzburger Kinder- und Jugendanwaltschaft zeigt sich: sicher bist du noch lange nicht.
Sportbegeistert war Osman Anwary schon in Afghanistan. Im Jahr 2000 floh er nach Österreich. Wurde Bodybuilder, vielfacher Staats-, Europa- und Vizeweltmeister. Was braucht es, um nach ganz oben zu kommen? Welche Rolle spielt seine Herkunft? Was hat sich für ihn nach 2015 verändert? Und wie sieht er die Menschen, die nach ihm kamen? Spoiler: kritisch.
Viele Menschen auf der Flucht scheitern – auch durch brutale Pushhbacks - an der bosnisch-kroatischen Grenze. Und stranden zum Beispiel in Sarajevo. Asyl können sie erhalten, sind dann aber völlig allein gelassen. Sanela Klepic hilft, bei Betreuung, Arbeits- oder Wohnungssuche. Der Clou: Sie vermietet Apartments an Touristen, und finanziert damit Wohnungen für Geflüchtete, die sie sich nicht leisten könnten. Das ist nachhaltiger Tourismus.
Steht uns ein neuer “Flüchtlings-Tsunami” bevor? Wird 2022 wirklich das neue 2015? Wir fragen nach bei Adelheid Wölfl, der Südosteuropa-Korrespondentin des STANDARD. Sie lebt in Sarajevo, kennt die Situation vor Ort genau und findet: Es geht um völlig andere Herausforderungen. Plus: Wie ist die Lage in Bosnien nach den Wahlen? Spoiler: ziemlich herausfordernd.
Wie radikalisieren sich Menschen? Welche Umstände braucht es dafür? Die Biografien sind ganz ähnlich, mit oder ohne Migrationshintergrund, ganz rechts nicht anders als ganz links. Der Forscher, Berater und Trainer Nedzad Mocevic kennt den Prozess genau. Er weiß auch: Selbst eskalierende Konflikte können überwunden werden. Wenn man sich zuhört und unterschiedliche Meinungen anerkennt. Versöhnung ist möglich.
Es ist nicht einfach. Der Krieg in der Ukraine! Die Inflation! Hass und Hetze im Netz! Und dann noch die Klimakrise! Für viele ist das zu viel. Die Radikalisierung der Gesellschaft steigt scheinbar unaufhörlich. Wirklich? Mit welchen Folgen? Was können wir dagegen tun? Der Politikwissenschaftler Benjamin Opratko mit einem Überblick über die Herausforderungen. Und einem hoffnungsvollen Ausblick.
Sie kommen aus Russland, sie studieren in Österreich. Die “besondere Militäroperation” in der Ukraine stellt ihre Welt auf den Kopf. Sie sind zerrissen zwischen ihrer Heimat, ihrem Gastland, ihren Familien und Freund:innen. Sie sorgen sich um Zukunft und Karriere. Drei junge Sänger:innen berichten von ihren widerstreitenden Gefühlen. Und was ihnen trotzdem Hoffnung macht.
Seit einem Jahr herrschen die Taliban in Afghanistan. Zeit für eine Bestandsaufnahme. Bei einer Podiumsdiskussion im Wiener Nestroyhof analysieren drei Kenner:innen des Landes die Lage vor Ort - die preisgekrönte Journalistin Antonia Rados, der Konflikt- und Friedensforscher Markus Gauster und die Aktivistin Masohmah Regl. Hier sind ihre Kernaussagen zur Gegenwart und schwierigen Zukunft Afghanistans.
Afghanistan ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban: “Der Weg ins Chaos” So heißt die Ausstellung in Wien, in der der 25-jährige Zaker Soltani die verhängnisvolle Lage in seinem Heimatland reflektiert. Heute lebt und arbeitet er als bildender Künstler in Österreich. Und sehnt sich danach, die Heimat zu sehen, die er nie kennen lernen konnte.
Vor sieben Monaten haben wir ROSA vorgestellt, den Rolling Safespace - ein mobiles Hilfsangebot für Frauen auf der Flucht. Jetzt ist die Testphase vorbei und der umgebaute Truck fährt in Griechenland von Camp zu Camp. Das ROSA-Team bietet Beratung, Unterstützung und wertvolle Momente der Entspannung. Für Frauen, deren Leben oft genug hoffnungslos scheint. A truckload of solidarity.
Die Taliban haben Mädchen und Frauen vom Zugang zu Bildung ausgeschlossen. Auch die frauenfeindliche Kultur Afghanistans macht ihnen das Leben ganz ohne staatliche Unterdrückung schwer. Unser Team-Mitglied Zahra Hashimi, selbst aus Afghanistan geflohen, hält gemeinsam mit Tamana Samadi in Kabul dagegen. Mit der Omid Online Academy. Einer Online-Schule für Bildung, Selbstbestimmung und Empowerment. Omid heißt Hoffnung.
Im Iran darf sie niemand lesen, gedruckt werden können sie nur im Untergrund oder im Exil: Bücher, die die staatliche Zensur verbietet. In Iranischen Kulturhaus in Wien hingegen sind sie sichtbar, können ausgeliehen und diskutiert werden. Das erlaubt Einsichten in das diktatorisch regierte Land und gibt iranischen Exil-Literaten Sichtbarkeit. Einblicke in einen wichtigen Ort der Stadt.